Die Ausbildung in tiergestützter Erlebnispädagogik wird in Zusammenarbeit mit der Wildnisschule WIR – Kinder der Erde realisiert. Sie ist weltweit einmalig und wird in dieser Form nirgends sonst oder vergleichbar angeboten. Im Kurs arbeiten wir mit und am Beispiel von Hunden, weil Hunde von allen Tieren am unkompliziertesten überall hin mitgenommen werden können und weil sie das breiteste Einsatzspektrum haben, wenn es um tiergestützte Arbeit und tiergestützte Intervention geht. Zudem kann man am Beispiel von Hunden vieles besonders leicht veranschaulichen. Hunde sind damit perfekte Lehr- und Lernpartner im Rahmen der Ausbildung in Tiergestützter Erlebnispädagogik – auch dann, wenn Sie selbst lieber mit Pferden, Kaninchen, Schafen, Ziegen, Katzen oder Bartagamen arbeiten möchten. Ihrer Phantasie und Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt. 

Unser Ziel im Rahmen der Ausbildung ist nicht, dass Sie etwas kennenlernen, das Sie dann nur noch nachmachen. Vielmehr wollen wir Sie in die Lage versetzen, in der tiergestützten Erlebnispädagogik Ihr ganz eigenes Ding zu entwickeln und zu realisieren. Ganz gleich mit welchem Tier oder welcher Tierart. Erlebnispädagogische Spiele und Aktionen lassen sich mit wenig Aufwand an so ziemlich alle Tiere und Tierarten anpassen, die bereit sind, eine Verbindung mit Menschen und ggf. anderen Tieren einzugehen. 

Tiergestützte Erlebnispädagogik Ausbildung: Inhalte

Die Ausbildung in tiergestützter Erlebnispädagogik besteht aus 4 Praxis-Modulen und begleitender individueller Betreuung. Der Kurs findet einmal jährlich statt, alle Module bauen aufeinander auf. Im Einzelnen widmen sie sich folgenden Themen:

Basiskurs I – Erlebnispädagogik mit Hunden
Einführung in die tiergestützte Erlebnispädagogik mit Spielen und Aktionen, Gruppendynamik, Wahrnehmungsschulung, Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation (GfK), Feedback-Regeln, Reflexion

Tiertraining & Gewaltfreie Kommunikation mit Tieren
Lerntheorie, Trainingsstrategien, GfK  mit Tieren, GfK im Tiertraining, erlebnispädagogische Vertrauens- und Kooperationsaufgaben mit Hund, Ausdrucksverhalten des Hundes, Tierschutz

Hund und Umwelt
Umweltbewusstes Verhalten als Tierhalter, Standorterkundung, Biotop-Erforschung, Bestimmung geschützter Pflanzen und Tiere, Heilpflanzenkunde, Naturschutz, ökologisches Netzwerken, Nachhaltigkeit

Basiskurs II – Erlebnispädagogik mit Hunden
vorbereitend: Entwicklung einer eigenen erlebnispädagogischen Aufgabe für Menschen mit Hunden aus den Bereichen Kennenlernen, Naturerfahrung, Vertrauen oder Kooperation
im Kurs: selbstständiges Anleiten der vorbereiteten Aktion inklusive Auswertung und Reflexion mit den Teilnehmern, Supervision, Übungsfeld für GfK mit Mensch und Tier, Kurs-Assistenz / Praktikum

Was lässt sich durch tiergestützte Erlebnispädagogik erreichen?

Die Erlebnispädagogik mit Tieren weckt und schult insbesondere soziale Kompetenzen – bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen gleichermaßen sowie auch bei den teilnehmenden Tieren. Darunter:

  • Führung und Verantwortung
  • Empathie und Achtsamkeit
  • Respekt und Rücksichtnahme
  • Kommunikation- und Konfliktfähigkeit
  • Integration und Inklusion
  • Beziehungsgestaltung
  • Selbstreflexion und Authentizität
  • Kooperation und Vertrauen

Tiergestützte Erlebnispädagogik Ausbildung: Teilnahmevoraussetzungen

Die Ausbildung in Tiergestützter Erlebnispädagogik könnte das richtige für Sie sein, wenn Sie in einem Beruf arbeiten (oder arbeiten möchten), in dem Sie mit Gruppen und Gemeinschaften zu tun haben, beispielsweise als

  • Lehrer oder Erzieher
  • Pflegemutter oder Pflegevater
  • Erlebnispädagoge
  • Hundetrainer
  • Coach oder Berater
  • Psychologe oder Psychotherapeut
  • Sozialpädagoge
  • Wildnispädagoge

Die Ausbildung ist grundsätzlich für Fachkräfte konzipiert, sie steht Ihnen aber auch offen, wenn Sie keine Fachkraft in einem pädagogischen oder therapeutischen Beruf sind. Teilnehmen können Sie auch, wenn Sie „nur“ an den Thematiken interessiert sind, sich ein neues Tätigkeitsfeld erschließen möchten oder in Ihrer Familie (z.B. mit Ihren Kindern oder Pflegekindern) die Freizeit aktiv mit Tieren gestalten möchten.

Zugangsvoraussetzungen für Hunde

Haben Sie bereits einen Hund, dürfen und sollen Sie diesen gern zum Kurs mitbringen. Eine extra Teilnahmegebühr für Hunde wird nicht fällig. Einzige Zugangsvoraussetzung für Hunde ist Sozialverträglichkeit. Eine bestandene Begleithundeprüfung oder sonstige Grundausbildung ist nicht erforderlich. Es gibt auch keine Altersbeschränkungen – am Kurs dürfen auch Welpen, Senioren und Hunde mit Handicap teilnehmen. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Hund die Kursteilnahme bewältigt, bringen Sie eine Begleitperson zum Kurs mit, die Ihren Hund notfalls betreuen kann, wenn Sie im Unterricht sind oder er an einzelnen Aktionen nicht teilnehmen kann oder möchte. Gleiches gilt, wenn Ihr Hund nicht oder nicht gut allein sein kann – das kann ihm beispielsweise während unserer gemeinsamen Essenszeiten abgefordert werden (wir haben im Hotel Vollverpflegung während des Kurses).

Auch wenn Ihr Hund nichts besonderes können muss, um am Kurs teilnehmen zu dürfen: Der Kurs ist kein Ort, um an problematischem Verhalten zu arbeiten!

Wenn Sie keinen oder noch keinen eigenen Hund haben, können Sie an der Ausbildung in tiergestützter Erlebnispädagogik auch allein teilnehmen. Nicht wenige unserer Teilnehmer absolvieren den Kurs, bevor sie sich einen eigenen Hund – oder anderes Tier – anschaffen.

Tiergestützte Erlebnispädagogik Ausbildung: Kann man online teilnehmen?

Online findet innerhalb der Ausbildung in Tiergestützter Erlebnispädagogik die Vorbereitung der Teilnehmer auf das jeweils nächsten Praxis-Modul statt. Hier werden Ihnen eigene Skripten zur Verfügung gestellt, bei Fragen können Sie sich individuell an uns wenden. Eine sehr intensive individuelle Betreuung findet insbesondere im Vorfeld von Basiskurs II statt, da Sie für dieses Model eine eigene, selbst konzipierte erlebnispädagogische Aktion vorbereiten und unter unserer Supervision für Ihre “Klassenkameraden” und anleiten.

Für die Praxis-Module gibt es keinen digitalen Ersatz. Zudem findet in der Erlebnispädagogik Lernen nicht über „klassische“ Wissensvermittlung statt, sondern anhand und im Zuge eigener Erfahrung. Man lernt Erlebnispädagogik sprichwörtlich am eigenen Leib oder frei nach dem Motto des deutschen Schriftstellers und Philosophen Gotthold Ephraim Lessing: „Das kleinste Kapital eigener Erfahrungen ist mehr wert als Millionen fremder Erfahrungen.“

Entsprechend ist ein Erlebnispädagoge ein Lehrender, der bewusst spezifische Situationen schafft, in denen seine Schüler genau das lernen können, was sie brauchen, um in der Welt ihr ureigenes Potenzial entfalten zu können. Dieses Potenzial liegt in ihrem Mensch-Sein, und sie verfügen darüber völlig unabhängig von dem, was sie an „Fakten“ lernen – in welcher Weise auch immer. Derartige Lern-Räume mit Tieren zu gestalten, lernen Sie nicht in einem Online-Kurs oder Fernstudium. Denn was Sie nicht selbst erlebt haben, können Sie im Hinblick auf die Herausforderungen, die sich Ihnen und Ihren künftigen Teilnehmern stellen, nicht ermessen und nicht beherrschen. Eine positive „Herrschaft“ – oder besser: Meisterschaft – haben Sie erst, wenn Sie in Ihrem praktischen Können frei sind. Es ist aber keine Theorie, die Sie befreit und frei macht – es ist Ihre Erfahrung. Praxis ist deshalb das Herz der Erlebnispädagogik.

Fördermöglichkeiten

Die Ausbildung in Tiergestützter Erlebnispädagogik versetzt Sie in die Lage, eigene Aktionen und Projekte zu konzipieren, die die Qualitätskriterien von Bildungsprogrammen für nachhaltige Entwicklung (BNE) erfüllen. Solche Programme werden von immer mehr Bundesländern finanziell gefördert. Allerdings stellen die Qualitätskataloge mit ihrem oft komplizierten „Argumentations-Korsett“ für viele Praktiker eine kaum zu überwindende Hürde dar, denn jedes Projekt muss in seinem Anliegen und seiner Umsetzung anhand der festgelegten Qualitätskriterien verteidigt werden. Damit Ihre guten Ideen von Fördermöglichkeiten profitieren können, unterstützen wir Sie auf Wunsch gern bei Konzeption, Argumentation und Antragstellung – sprechen Sie uns einfach an!

Tiergestützte Erlebnispädagogik Ausbildung – Abschluss

Nach Abschluss Ihrer Ausbildung in Tiergestützter Erlebnispädagogik erhalten Sie ein Zeugnis über die absolvierten Praxis-Module und Ihre erworbenen Fähigkeiten. Ein bestimmter „Titel“ ist mit diesem Zeugnis nicht verbunden, denn es gibt keine entsprechende geschützte Berufsbezeichnung. Deshalb haben wir uns auch keinen „Titel“ einfallen lassen – uns ist wichtiger, was Sie insgesamt ausmacht und in Ihrer Arbeit mit Mensch und Tier das Licht der Welt erblicken will. Und das ist so besonders und so einzigartig (garantiert!), dass sich das ohnehin nicht in irgendeinen Titel zwängen lässt. Nehmen Sie unsere Ausbildung als Startbahn und eignen Sie sich an, was Sie brauchen, um abzuheben. Und dann fliegen Sie – wir freuen uns auf Sie!

Tiergestützte Erlebnispädagogik Ausbildung: Termine & Veranstaltungsorte

Basiskurs I
8. bis 11. April 2024 auf Schloss Buchenau bei Eiterfeld (Nähe Fulda)

Tiertraining & GfK
10. bis 13. Juni 2024 auf Schloss Buchenau bei Eiterfeld (Nähe Fulda)

Hund & Umwelt
16. bis 19. September 2024 in Schondorf am Ammersee

Basiskurs II
7. bis 10. Oktober 2024 auf Schloss Buchenau bei Eiterfeld (Nähe Fulda)

Die Ausbildung auf einen Blick

Kursleitung:
Judith Böhnke & Dr. Barbara Deubzer

Kosten:
1.795 Euro zzgl. individuelle Anreise, Unterkunft und Verpflegung

Die Kursteilnahme ist für Hunde kostenfrei, allerdings fallen zusätzliche Beherbergungskosten für die Vierbeiner an. Buchung unter: www.schloss-buchenau.de/kinderdererde

Leistungen:
– 16 Tage
– Skripte: “Grundlagen der tiergestützten Erlebnispädagogik”, “Tiergestützte Arbeit”, “Gewaltfreie Kommunikation mit Mensch & Tier”, “Tiertraining”
– online Betreuung,
– Supervision

Teilnehmerzahl: 
min. 8, max. 16, davon max. 10 Hunde

Abschluss:
Zertifikat „Tiergestützte Erlebnispädagogik“

Die Anmeldung erfolgt zentral über die Wildnisschule WIR – Kinder der Erde.