Wenn Sie Ihr Baby betrachten und mindestens manchmal denken „ein Königreich für deine Gedanken“, könnten Babyzeichen Ihren Alltag mit Baby wahrhaft „königlich“ bereichern: Denn mithilfe von Babyzeichen können Babys bereits sehr früh ganz differenziert mitteilen, was sie beschäftigt und bewegt. Das ist hinreißend lustig und nützlich zugleich, sorgt für jede Menge Gesprächsstoff und Beschäftigungs-Ideen, ein besseres gegenseitiges Verständnis mit weniger Rätselraten und vielen positiven Bindungserfahrungen, und es „boostert“ regelrecht Babys Gehirnentwicklung.

Was sind Babyzeichen?

Babyzeichen sind einfache Handgesten, die der Deutschen Gebärdensprache entstammen. Sie haben in die Babywelt gefunden, als man feststellte, dass die hörenden Babys gehörloser Eltern weitaus früher als ihre Altersgenossen von nicht hörbeeinträchtigten Eltern bewusst zu kommunizieren beginnen – eben mittels Gebärdensprache. Das Phänomen erklärt sich leicht, wenn man berücksichtigt, wann Babys ihre Hände einsetzen können, um die Welt zu entdecken – und wann sie erste Worte sagen. 

Die meisten Babys beginnen mit ungefähr 6 bis 9 Monaten, selbst Zeichen zu zeigen – je nach dem, ab wann ihnen Babyzeichen angeboten werden. Obwohl ich für Babys bis zum 3. Lebensmonat in erster Linie die Dunstan Babysprache empfehle, können Sie durchaus ab der Geburt mit Babyzeichen anfangen, zunächst, um die Zeichen selbst einzuüben. Tatsächlich merken sich viele Kinder die Zeichen bereits sehr früh, einige zeigen die ersten eigenen sogar noch vor dem 6. Lebensmonat. Je älter ein Baby ist, desto weniger lange dauert es, bis es die Eltern seinerseits mit den ersten Zeichen „belohnt“. Zwischen dem 9. und 13. Lebensmonat plätten nicht wenige Kinder ihre Eltern mit einer regelrechten Zeichenexplosion.

Wie werden Babyzeichen eingesetzt?

Wenn Sie Babyzeichen einsetzen, begleiten Sie mit den Zeichen Ihren normalen Sprach-Fluss und heben mit den Zeichen das Schlüsselwort Ihres jeweiligen Satzes hervor. Auf diese Weise machen Sie das, worum es geht, im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar. Wie das genau geht, können Sie in Workshops, Kursen, Büchern und mittlerweile auch in Online-Seminaren lernen. Kurse und Workshops bieten sich besonders an, wenn Sie die Zeichen gemeinsam mit anderen Eltern und Kindern entdecken möchten. 

Wann beginnen?

Meiner eigenen Tochter habe ich ab dem 4. Monat Babyzeichen angeboten. Die ersten 3 Zeichen – „Milch“, „Baum“ und „Blume“ – zeigte sie selbst etwa anderthalb Monate später. Mit 8 Monaten sprach sie „Mama“, „Wauwau“, „Miau“, „Mäh“ und „Muh“, und mit 13 Monaten verfügte sie über einen Gebärdenwortschatz von über 200 Zeichen. Im Alter von 15 Monaten bildete sie erste 3-Wort-Sätze, in denen sie Worte und Gesten mischte. Mit 18 Monaten entschied sie, zu sprechen und auf die Gebärden zu verzichten. Selten oder außergewöhnlich ist das keineswegs. Manche Kinder nutzen die Zeichen dennoch bis ins dritte Lebensjahr hinein. 

Vorteile von Babyzeichensprache

Teilweise stößt man noch immer auf Kritik in Bezug auf Babyzeichen, wobei der Vorwurf laut wird, die Kinder würden überfordert werden. Diese Gefahr besteht tatsächlich, wenn man die Zeichen nicht nur anbietet, sondern sie „abfragt“. In einem der Filme aus der Reihe „Meine Frau, ihr Vater und ich“ kann man das sehen. Dem Kind werden Bildkarten vorgelegt, woraufhin es die Gebärden zeigen soll. 

Dafür sind Babyzeichen ausdrücklich nicht da. Die Zeichen werden dem Kind angeboten, damit es sich und seine Gedanken, seine Bedürfnisse, seine Wünsche mitteilen kann – und zwar frei und aus sich selbst heraus. Babys tun das mit Begeisterung – und sorgen auf diese Weise selbst für jede Menge Gesprächsstoff. Überall. Wer Babyzeichen nutzt, wird sich nie mehr fragen, wie er sein Kind „beschäftigen“ kann. Hinzu kommt, dass der Nutzen von Babyzeichen sehr lange „nachwirkt“: Viele Babyzeichenkinder entwickeln einen größeren Wortschatz, sind resilienter und selbstbewusster und lernen später leichter Lesen, Schreiben und Fremdsprachen. Außerdem beeinflussen Babyzeichen das Erleben von Selbstwirksamkeit positiv, denn die Kinder können in ihren Bedürfnissen direkter abgeholt und emotional mehr auf Augenhöhe begleitet werden. Für mich selbst sind Babyzeichen zu allererst eine zauberhafte Möglichkeit, Zugang zur Gedankenwelt eines Babys bzw. Kleinkindes zu bekommen. 

Beim Netzwerk für Gesunde Kinder in Oberhavel (Gransee) und im Familienzentrum Neustrelitz biete ich regelmäßig Workshops und Seminare an. Sie können hier gern teilnehmen. Die Termine im Jahr 2026 sind gerade in Planung. Zu Home-Workshops komme ich auch gern zu Ihnen nach Hause. Weitere Veranstaltungen können individuell vereinbart werden.

Nächster Termin:
26. November 2025: „Vertrauen will gelernt sein – wie Kinder Resilienz erwerben“, Beginn 9.30, Ende 12 Uhr – zur Anmeldung

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