Vielleicht sind Sie in irgendeinem Zusammenhang schon mit dem Thema „Heilversprechen“ in Berührung gekommen – gerade im deutschsprachigen Raum scheint das ja ein außerordentlich „heißes Eisen“ zu sein. Das Wort an sich klingt oberflächlich betrachtet gar nicht schlecht. Und weil wir schon in Kindertagen lernen, dass man nichts versprechen soll, was man nicht halten kann, setzen wir im Allgemeinen immense Hoffnungen in Versprechen, die trotzdem gegeben werden. Vor allem, wenn damit in irgendeiner Weise „Heilung“ verbunden ist.

Woran wir denken, wenn wir das Wort „Heilung“ hören, beruht – wie könnte es anders sein – auf einer Geschichte. Welche das ist, hängt von dem Rahmen bzw. dem Kontext ab, in dem die Geschichte erzählt wird. Bei den Ureinwohnern Nordamerikas und anderen Indigenen, einschließlich unseren eigenen Vorfahren, war und ist dieser Rahmen ein anderer als beispielsweise in der sogenannten „Schulmedizin“, speziell einer „Schulmedizin“, die sich in einen bestimmten Rechtskreis einzufügen hat und nur darf, was die Allgemeinen Geschäftsbedingungen in diesem Rechtskreis zulassen oder vorschreiben. Dass dieser Rahmen nicht ausschließen kann, dass sich bisweilen rein wirtschaftliche Interessen des „Heilversprechens“ bemächtigen, ist sicher kein Geheimnis.  

Heilversprechen: Heilung geschieht – ohne Versprechen

Ich scheue Versprechen aus anderen Gründen. Zum einen weil Heilung geschieht. Aus meiner Sicht – die zugegebenermaßen sehr an die indigene Perspektive angelehnt ist – ist Heilung nichts, was irgendjemand machen kann. Egal wer. Ärzte, Heiler, Therapeuten können Dinge tun, die Heilung ermöglichen. Einen entzündeten „Blinddarm“ herausnehmen zum Beispiel. Die Heilung als solche findet aber nach der Maßnahme statt. Ärzte mit indigenen Wurzeln betonen das oft ganz offen. Viele sagen sogar, dass Heilung selbst dann geschehen kann, wenn der Betroffene von vornherein und unvermeidbar dem Tod geweiht ist (auch, weil wir das im Grunde alle sind, denn das Ende des Lebens hat noch keiner überlebt). Sie sagen, dass jeder heil – ‚whole‘ bzw. ‚vollständig‘ oder ‚ganz‘ – sein kann, völlig unabhängig von dem, was man „Krankheitsgeschehen“ nennt.

Ich gebe zu, dass ich die Sache auch so sehe. Zum anderen scheue ich Versprechen aufgrund der zwiespältigen Wortbedeutung. Man braucht das ‚n‘ am Ende von ‚Versprechen‘ in Anlehnung an Goethes Hexen1x1 aus dem Faust nur diagonal durch 2 dividieren und hat aus dem Versprechen den Versprecher gemacht.

Formel n=r+

Dazu gibt es das Sprechen ebenso wie das ver-Sprechen, auch ohne ein ‚sich‘. Aber in jedem einzelnen Wort steckt eine Geschichte für sich.

Bis hierhin war es mir wichtig, Ihnen meine Geschichte vom Versprechen zu erzählen, insbesondere, weil ich hier und da auf meiner Website die Worte „Heilung“, „Selbstheilung“, „Selbstheilungskräfte“ u.ä. verwende und nicht möchte, dass daraus irgendwelche Versprechen abgeleitet werden. Ab hier lade ich Sie ein, Ihre eigene Geschichte von Heilung und Versprechen zu erzählen. Wenn ich Ihnen etwas empfehlen darf, dann: Schreiben Sie ihre Geschichte auf. Es könnte ein Schatz darin geborgen sein.

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