Als zertifizierte Kursleiterin für Babyzeichen („Zwergensprache“) zeige ich Ihnen, wie Sie mithilfe von einfachen Handgesten sehr früh echte kleine Gespräche mit Ihrem Baby führen können. Die Gesten entstammen aus der Deutschen Gebärdensprache und haben in die Babywelt gefunden, nachdem man festgestellt hat, dass die hörenden Babys gehörloser Eltern weitaus früher als ihre Altersgenossen von nicht hörbeeinträchtigten Eltern bewusst zu kommunizieren beginnen – eben mittels Gebärdensprache. Das Phänomen erklärt sich leicht, wenn man bedenkt, dass die Funktionsfähigkeit der Hände eines Babys weitaus früher heranreift als sein „Sprechapparat“.
Babyzeichen werden begleitend zum normalen Sprach-Fluss eingesetzt. Das bedeutet, dass Sie, wenn Sie Babyzeichen einsetzen möchten, mit Ihrem Baby ganz normal spielen, schwätzen und schwatzen und parallel zum Schlüsselwort des Satzes mit einer freien Hand das jeweilige Zeichen machen – am besten so, dass das Baby sowohl die Geste als auch das Objekt, auf das sich Ihr Schlüsselwort bezieht, sehen kann. Sein superaufmerksames Gehirnchen stellt dann über kurz oder lang von ganz allein eine Verbindung zwischen Wort, Objekt und Geste her. Nachahmen können Babys die Zeichen, sobald sie bewusst greifen können, was bei den meisten Kindern etwa ab dem 6. Lebensmonat der Fall ist.
Babyzeichen: Wann beginnen?
Obwohl ich für Babys bis zum 3. Lebensmonat in erster Linie die Dunstan Babysprache empfehle, können Sie durchaus ab der Geburt mit Babyzeichen anfangen, um die Zeichen selbst einzuüben. Tatsächlich merken sich viele Kinder die Zeichen bereits sehr früh, einige zeigen die ersten eigenen sogar noch vor dem 6. Lebensmonat. Je älter ein Baby ist, desto weniger lange dauert es, bis es die Eltern seinerseits mit den ersten Zeichen „belohnt“. Die meisten Kinder überraschen zwischen dem 9. und 13. Lebensmonat mit eigenen Zeichen, nicht wenige plätten ihre Eltern mit einer regelrechten Zeichenexplosion.
Meiner eigenen Tochter habe ich ab dem 4. Monat Babyzeichen angeboten. Die ersten 3 Zeichen – „Milch“, „Baum“ und „Blume“ – zeigte sie selbst etwa anderthalb Monate später. Mit 8 Monaten sprach sie „Mama“, „Wauwau“, „Miau“, „Mäh“ und „Muh“, und mit 13 Monaten verfügte sie über einen Gebärdenwortschatz von über 200 Zeichen. Im Alter von 15 Monaten bildete sie erste 3-Wort-Sätze, in denen sie Worte und Gesten mischte. Mit 18 Monaten entschied sie, zu sprechen und auf die Gebärden zu verzichten. Selten oder außergewöhnlich ist das keineswegs, obwohl manche Kinder die Zeichen auch noch bis ins dritte Lebensjahr hinein nutzen.
Vorteile von Babyzeichensprache
Teilweise stößt man noch immer auf Kritik in Bezug auf Babyzeichen, wobei der Vorwurf laut wird, die Kinder würden überfordert werden. Diese Gefahr besteht tatsächlich, wenn man die Zeichen nicht nur anbietet, sondern sie „abfragt“. In einem der Filme aus der Reihe „Meine Frau, ihr Vater und ich“ kann man das sehen. Dem Kind werden Bildkarten vorgelegt, woraufhin es die Gebärden zeigen soll.
Dafür sind Babyzeichen ausdrücklich nicht da. Die Zeichen werden dem Kind angeboten, damit es sich und seine Gedanken, seine Bedürfnisse, seine Wünsche mitteilen kann – und zwar frei und aus sich selbst heraus. Babys tun das mit Begeisterung – und sorgen auf diese Weise selbst für jede Menge Gesprächsstoff. Überall. Wer Babyzeichen nutzt, wird sich nie mehr fragen, wie er sein Kind „beschäftigen“ kann. Hinzu kommt, dass der Nutzen von Babyzeichen sehr lange „nachwirkt“. Viele Babyzeichenkinder entwickeln einen größeren Wortschatz, sind resilienter und selbstbewusster und lernen später leichter Lesen, Schreiben und Fremdsprachen. Außerdem beeinflussen Babyzeichen das Erleben von Selbstwirksamkeit positiv, denn die Kinder können in ihren Bedürfnissen direkter abgeholt und emotional mehr auf Augenhöhe begleitet werden. Für mich selbst sind Babyzeichen zu allererst eine zauberhafte Möglichkeit, Zugang zur Gedankenwelt eines Babys bzw. Kleinkindes zu bekommen.
Beim Netzwerk für Gesunde Kinder in Oberhavel (Gransee) biete ich regelmäßig Workshops und Seminare an. Sie können hier gern teilnehmen. Im Jahr 2025 sind die folgenden Veranstaltungen geplant:
2. April 2025: „Babyzeichen“, Beginn 9.30 Uhr, Ende 12 Uhr – zur Anmeldung
25. Juni 2025: „Einblick in die Erlebnispädagogik“, Beginn 9.30 Uhr, Ende ca. 13 Uhr – zur Anmeldung
16. Juli 2025: „Babylaute – Dunstan Baby-Language“, Beginn 9.30 Uhr, Ende 12 Uhr – zur Anmeldung
26. November 2025: „Vertrauen will gelernt sein – wie Kinder Resilienz erwerben“, Beginn 9.30, Ende 12 Uhr – Anmeldung ab Juli
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E-Mail: einsimsein@gmail.com
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